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Besuch in der Synagoge

Begegnungen mit dem Judentum

Am Donnerstag, den 18.10.2017, haben wir die Synagoge in der Dortmunder Innenstadt besucht, um dem Thema Judentum einmal ganz persönlich zu begegnen. Nach der Anfahrt mit Bus und Bahn mussten wir vor dem unscheinbaren Gebäude einen Moment lang warten, bis ein Sicherheitsmann kam und uns fragte, ob wir spitze Gegenstände dabei hätten oder etwas, womit man jemanden verletzen kann. Da dies nicht der Fall war, wurden wir durch eine doppelte Tür – eine richtige Schleuse – in das Gebäude geleitet und durften in einem kleinen Raum warten. Die Sicherheitsbedingungen sind so streng, da die Synagoge durchaus immer wieder Ziel von Aggressionen werden kann. An vielen Tagen hält sogar ein Polizeiauto stundenlang Wache vor der Tür.

Wir setzten uns auf die Stühle in einem Vorraum und warteten auf Frau Rappoport, eine jüdische Religionslehrerin, die uns die Synagoge vorstellen sollte. Die nette Frau begrüßte uns herzlich und stellte uns die Räumlichkeiten zunächst zusammenfassend vor.

Die Synagoge wurde 1956 gebaut und ist die einzige in Dortmund. Am Stadtgarten, da wo heute das Operhaus steht, stand damals die große alte Synagoge, diese wurde aber im 2. Weltkrieg zerstört.

Die neue Synagoge besuchen täglich ungefähr 100 Besucher.

Nach der kleinen Einführung führte uns Frau Rappoport in den Gebetsraum. Unsere Jungen musste eine Kopfbedeckung aufsetzen, eine kleine Kappe, die die Juden „Kippa“ nennen und die als Zeichen des Respekts vor dem heiligen Raum zu verstehen ist.

Die eigentliche Synagoge war nicht riesig aber auch nicht klein. Sie ist schön eingerichtet und sieht so ähnlich aus wie eine Kirche. Es gibt über dem Gebetsraum eine Empore mit weiteren Sitzplätzen, auf der gewöhnlich die Frauen sitzen. Wir blieben unten in den ersten zwei Reihen und erfuhren eine ganze Menge an jüdischem Wissen, von dem nun ein paar Eindrücke und Erinnerungen wiedergegeben werden:

Wir erfuhren, dass viele der Gemeindemitglieder im Gebetsraum Stammplätze hatten. auf den abschließbaren Tischen der Bänke waren Namenschilder angebracht.

Frau Rappoport führte uns zum Toraschrein (hebräisch „Aron Hakadesch“ – „heiliger Schrank“ oder „Schrank der Heiligen“), einem großen Schrank, in dem mehre Torarollen liegen, und der Richtung Jerusalem ausgerichet ist. Die Torarollen sind durch Toramäntel geschützt, damit sie nicht beschädigt werden und vor dem Schrein brennt ein ewiges Licht, das „Ner Tamid“. Wer hätte gedacht, dass die Torarollen ausgerollt 40-50 m lang sind? Der Pentateuch, die fünf Bücher Mose, sind dort auf Hebräisch zu lesen.

Mädchen feiern mit 12 Jahren Bat Mizwa und Jungen mit 13 Jahren die Bar Mizwa. Das Fest ist mit unserer 1. Hl. Kommunion vergleichbar. An diesem Tag lesen sie der Gemeinde einen kleinen Ausschnitt aus der Tora vor.
Eine zentrale Bedeutung hat für jeden Juden auch die Menora, der siebenarmige Leuchter, der die heilige Zahl 7 symbolisiert.

Um ein Jude sein zu könnnen, muss die Mutter jüdisch sein. Man kann auch zum Judentum konvertieren, aber das ist mit einem relativ großen Aufwand verbunden und man muss einen recht anspruchsvollen Test bestehen. In Dortmund gibt es insgesamt drei jüdische Kindergärten. Einer davon liegt schräg gegenüber der Synagoge.

Zum Ende unseres Besuches haben wir noch viele Fragen gestellt und einiges erfahren dürfen. Leider ging die Zeit viel zu schnell vorbei und wir mussten zurück in die Schule, um wieder aus Büchern zu lernen. Es war aber sehr interessant, die jüdische Synagoge in Dortmund kennenzulernen. da man erfahren konnte, dass all das theoretische Wissen aus dem Unterricht durchaus auch etwas mit unserem Leben in Dortmund zu tun hat.

Eleni Fergadiotis und Cayenne Werner, 8c

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