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Studienfahrt des Mathe-LK

Unterwegs in Istrien

Die LK-Fahrt nach Kroatien war schon wochenlang ein Thema in den meisten Mathestunden. Brauchen wir LK-Fahrt-Shirts? Und falls ja, wie gestalten wir sie? Dank kreativ-gestalterischer Eingebung und technischem Geschick fiel die Wahl des Motivs auf ein in jederlei Hinsicht perfektes Ebenbild unseres Mathelehrers, welches surfend auf der Sinuskurve einen – natürlich alkoholfreien – Cocktail genießt. Unter dem Motiv das Motto „Leben am Limes" und auf dem Rücken die Feststellung, dass sich der Kurs auf der Suche nach dem Exponenten X befinde. Denn was wäre der Mathe-LK  schon ohne schlechte, fast unangenehme Wortspiele? Die Shirt-Frage abgehakt, stand der Fahrt nichts mehr im Wege.

Am Sonntagabend trafen wir nun also am Schulparkplatz ein und verabschiedeten uns von unseren Liebsten. In freudiger Aufruhr, gepaart mit sachtem Missmut aufgrund der 18 Stunden langen Fahrt, stiegen wir in den Bus ein. Kaum saßen wir, machten wir uns an unser Proviant, während wir quatschten, spielten und Musik hörten. Von diversen Pausenzwängen beeinträchtigt, versuchten wir nun doch – größtenteils vergeblich – eine genehme Position einzunehmen, um die Augen schließen zu können. Eklatant übernächtigt kamen wir schließlich in Pula an. Erleichterte Seufzer machten sich unter uns breit, als der Herolè-Reisebus Montagmittag endlich auf dem Parkplatz des Hotel Pula vorfuhr.

Kaum angekommen, ging es auch schon los in die Innenstadt Pulas. Entlang der verlebten kroatischen Besiedlung, bahnten wir uns bei strahlendem Sonnenschein unseren Weg zum römischen Amphitheater, wo uns eine reizende Reiseleiterin empfing und uns über die Geschichte des Theaters aufklärte. Angeblich hatte Kaiser Augustus eine aus Pula stammende Geliebte, der er mit der Errichtung des Theaters imponieren wollte. Nach dem Crashkurs in römischer Geschichte streiften wir durch die engen Gassen der romantisch-idyllischen Altstadt oder gingen zum spärlich bestückten Eck-Supermarkt, um uns abends schließlich im großen Essenssaal einzufinden. In geselliger Runde machte man sich schließlich – wie fast jeden folgenden Tag der Woche – auf zum umliegenden Strand, um den Abend ausklingen zu lassen. Auf Grund der vorigen überwiegend schlaflosen Nacht und diesem anstrengenden, laufintensiven Tag war uns jedoch die Erschöpfung wohl ins Gesicht geschrieben, sodass selbst das spartanisch eingerichtete Hotelzimmer mit  seinen asketischen Schlafgelegenheiten der Begierde nach erholsamen Schlaf keinen Abbruch leistete und wir uns somit bald ins Hotel begaben.

Dienstag fuhren wir zu einem Wassersport Verein, um Kajak zu fahren. Eingeteilt in Pärchen und ausgestattet mit Rettungswesten und Paddeln ging es auch schon los. Die aquamarinblaue Adria unter uns, ruderten wir – teilweise mehr schlecht als recht – in Richtung einer kleinen Bucht, in welcher wir unsere überhitzten Körper im kühlen Nass erholten. Nach einem weiteren Zwischenstopp auf einer übersichtlichen Insel bewegten wir uns in Richtung Ausgangsbucht und fuhren schließlich zurück, um den Nachmittag in der Stadt zu verbringen. Um der frugalen Hotelverköstigung zu entgehen, stießen wir auf ein einladendes kroatisches Lokal in der Innenstadt, in dem wir von nun an öftermals einkehrten. Angesichts der brühenden Hitze der kroatischen Sonne genossen wir so ein kühles Getränk. Abschließend zogen uns am Abend die zarten Rosé-Töne des Sonnenuntergang in ihren Bann, welche sich auf dem Meer unserer hotelnahen Lieblingsbucht spiegelten.

Mittwoch stand eine Istrienrundfahrt auf dem Plan. Nordwärts entlang der Westküste der Halbinsel, bildete ein Grottenbesuch die erste Station auf unserem Tagesausflug. Die steile Treppe zur Grotte heruntergekraxelt, umgab uns eine angenehm erfrischende Kälte, welche der aufgestauten Hitze in uns entgegenwirkte. Bemerkenswerte Kalksteingebilde in faszinierenden Dimensionen formten das Interieur der Höhle. Nach dem - in bestem Deutsch - vorgetragenen „Stand-Up Programm“ des Höhlenführers erklommen wir schließlich wieder die Stufen in Richtung Tageslicht und machten uns auf zum nächsten Halt.

Während des ausführlichen Reports des Reiseleiters über kroatische Legenden, Olivenbäume und den ehemaligen kommunistischen Präsidenten Jugoslawiens Tito, genossen wir die Landschaft Istriens durch die Busfenster. In der ansehnlichen Hafenstadt Porêc eingetroffen, nahmen wir Pizza in Übergroße ein, schlenderten durch die touristisch geprägten Gassen und ließen uns die Sonnenstrahlen am Hafenbecken ins Gesicht scheinen, bis schließlich die Weiterfahrt anstand. Nach einem kurzen Zwischenstopp in dem Städtchen Rovinji, welche von einer einmalig malerischen Kirche überthront wird, begaben wir uns auch schon wieder auf den Rückweg.

Donnerstag erwartete uns ein Schiffchen namens „Emilio“ im Hafen, mit welchem wir zu einer kleinen Insel, welche über ein Bistro verfügte, übersetzten. Angekommen, stürzten wir uns in die Fluten, bis der Imbiss rief. Nach der Inanspruchnahme des puristisch-kulinarischen Angebots erkundeten wir die überschaubare Insel. Neben zwei putzigen Eseln bevölkerten Mövenkolonien die karge Felsenlandschaft und Pfauen streiften durch die Vegetation. Nach dem ausgiebigen Aufenthalt auf der Insel holte uns schließlich unser Bötchen ab und verfrachtete uns sicher in den Hafen Pulas zurück.  Den Abschlussabend verbrachten wir zu guter Letzt mit Gesellschaftsspielen am Hotelpool.

Freitag nach dem Frühstück brachen wir schlussendlich ein letztes Mal auf, um in unserem Stammlokal einzukehren. Am Nachmittag ließen wir unsere puritanische Unterkunft der letzten Woche hinter uns und brachen in Richtung Heimat auf. Der Gedanke an das eigene Bett und den wohlverdienten Schlaf verströmte ein wohliges Gefühl der Vorfreude. Nach Zwischenstopps an pittoresken österreichischen Raststätten und dem obligatorischen Besuch eines Schnellrestaurants erreichten wir am Samstagmorgen Dortmund-Hörde. Ermattet stiegen wir ins elterliche Auto und ließen das Erlebte Revue passieren.

Text und Fotos: Alena Jacobs (Q1)

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